ist eine Hansestadt an der Südspitze der Wismarer Bucht an der Ostsee und wird erstmals 1167 urkundlich erwähnt. Wismar war früh Mitglied der Hanse und blühte im Spätmittelalter auf, was man durch viele gotische Baudenkmale noch heute sehen kann.
Über den Alten Hafen kommen wir zur Altstadt von Wismar, die wir von hier aus bereits sehen. Die Altstadt muss jedoch noch ein bisschen auf uns warten.
Der nette Herr auf dem Toppsegelschoner Albatros ermöglicht uns eine Schiffsbesichtigung.
Wir erfahren, dass das Schiff 1942 für Frachtfahrten unter dem Namen Dagmar Larsen auf der dänischen Werft Tommerup in den Dienst gestellt wurde. Im Jahr 1978 kaufte der deutsche Verein Clipper das Schiff und taufte es auf den Namen Albatros. Mit der ehrenamtlichen Stammbesatzung werden ein- und zweiwöchige Fahrten in der deutschen und dänischen Ostsee mit überwiegend Jugendlichen durchgeführt, die während der Fahrt auch mitarbeiten.
Unter Deck ist es sehr eng, wie man unschwer an den Kojen und im Nevigationsraum erkennen kann. Die Besichtigung, bei der wir auch noch durch den Maschinenraum gehen konnten, war sehr beeindruckend.
Doch nun geht’s weiter Richtung Altstadt. Auf der linken Seite des Kanals befindet sich der historische Alte Hafen, der aus dem Beginn des Industriezeitalters stammt. Hier werden keine Güter mehr umgeschlagen. Der Alte Hafen gilt als einer der attraktivsten Orte von Wismar. Er ist zum einen Heimathafen der Poehler Kogge, der Nachbau einer Hansekogge in Anlehnung an die Schiffsbaumethoden des 14. Jahrhunderts sowie auch Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
Ob das hier das richtige Böötchen für uns wäre?
Geh wir mal einfach weiter zum Zollhaus, einem neugotischen Backsteinbau, der im Jahr 1888 errichtet wurde. Heute ist dort ein Restaurant untergebracht.
Nur wenige Meter weiter ist das Wassertor, das letzte erhaltene Hafentor von ehemals fünf Stadttoren.
Anschließend sind wir am Holzhafen. Hier gingen einst Baumstämme und Schnittholz auf die Reise, heute befindet sich hier Technologie- und Forschungszentrum.
Hier meldet sich der kleine Hunger. Wir müssen uns entscheiden, ob wir bei dem gemütlichen Herrn eine Fischsuppe genießen oder beim Fischkutter eine Fischsemmel oder leckere Kibbelinge holen. Kibbelinge gewinnen.
Frisch gestärkt sehen wir dieses imposante Gebäude. Das Gewölbe ist ein Fachwerkbau auf zwei tonnengewölbten Brückenjochen. Unter dem Gebäude fliest die Runde Grube, die kurz danach in den Alten Hafen mündet. Hier prüften im 17. und 18. Jahrhundert die Vorsteher des Ratskellers, die sogenannten Weinherren, angelieferte Weine auf ihre Qualität bevor sie ins Rathaus gelangten.
In der Altstadt steht nur noch der Turm der Marienkirche, der zu den ältesten Bauwerken von Wismar gehört. Im Krieg stürzte das Dach und alle Gewölbe ein. im Jahr 1960 wurde der Rest der Kirche gesprengt. Der Turm mußte als Seezeichen erhalten bleiben, er wurde restauriert und wird heute für Veranstaltungen genutzt. Im Vordergrund ist noch der aufgemauerte Grundriss des beseitigten Kirchenschiffs zu sehen.
Eine weitere Kirche, die als Gotteshaus und Kulturstätte zur Verfügung steht, ist der monumentale gotische Sakralbau St. Georgen. Hier finden heute Theateraufführung stattfinden.
Auf dem Foto ist das Bühnenbild von „Jedermann“ zu sehen.
Das Kirchenschiff ist das höchste in Deutschland.
Zur Aussichtsplattform von St. Georgen fährt man in einem gläsernen Aufzug.
Es lohnt auf alle Fälle, denn man hat einen schönen Blick auf die Kirche St. Nikolai, eine dreischiffige Basilika, die als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut wurde.
Das war für uns neu: in der Hospitalkirche Heiligen Geist findet man eine Kinderspielecke und Tische für den Kaffeeplausch der Mamas.
Ansonsten kann man in der Kirche aus dem 13. Jahrhunderts eine rot-weiss-gelbe Bretterdecke mit 26 Bildern aus der biblischen Geschichte sehen.
Ein weiterer Blickfang ist die Glasmalerei aus dem 14. Jahrhundert mit 26 Scheibenbildern in gotischen Farben, eine der bedeutenden Glasmalereien im Ostseeraum. Es werden Szenen vom Leben von Jesus und Maria und einigen Heiligen dargestellt.
Aus dem 17. Jahrhundert stammt der Hauptaltar und die Kanzel aus der Renaissance und gehört zu den besten in Mecklenburg.
Am Marktplatz steht ein Wahrzeichen der Stadt, die Wismarer Wasserkunst aus dem Jahr 1602 im Renaissancestil.
Die beiden davor sitzenden Skulpturen sind Nix und Nixe.
Auf dem Platz findet der Wochenmarkt statt.
Vom Marktplatz aus sieht man das, über einem Kellergewölbe errichtete Rathaus, das zwischen 1817 und 1819 erbaut wurde.
Ebenfalls am Marktplatz ist backsteingotische Bürgerhaus Alter Schwede aus dem Jahr 1360, in dem heute ein Restaurant zu finden ist.
Einer der größten Arbeitgeber von Wismar ist die MV-Werft. Die Schiffbauwerft beschäftigt etwa 600 Mitarbeiter,
ein Teil der Mitarbeiter arbeitet in einem der größten überdachtenTrockendocks von Deutschland (links oben im Bild).
In der Sargmacherstraße wurden wir von einem herrlichen Kaffeegeruch angelockt und fanden den cafeshop „especial“. Hier konnten wir bei einer Kaffee Röstung zuschauen. Der Chef des Shops erklärte uns die Kaffeemischungen und die notwendigen Röstzeiten. Vom Ergebnis seiner Arbeit war er sehr begeistert – wir auch.
So eine Firma kannten wir bisher nicht, eine „Dampf-Wasch- und Platt-Anstalt“.