Eckernförde

liegt an der Ostsee am Ende der Eckernförder Bucht, auf halbem Weg von Kiel nach Schleswig. Sie ist eine über 700 Jahre alte Stadt im ehemaligen Herzogtum Schleswig. Woher der Stadtname kommt, ist nicht genau bekannt. Vermutet wird, dass der Namensteil Eckern entweder von Bucheckern oder von Eichhörnchen (im Wappen von Eckernförde) kommt. Der zweite Teil -förde stammt wahrscheinlich von der Furt am Ende der Landzunge.

Ein wirtschaftlicher Aufschwung der Stadt Rendsburg im 15. Jahrhundert verlagerte seinerzeit den Handel in Richtung Eckernförde. Die Stadt wurde zur Hafenstadt und kam so zum eigenen Schiffbau. Im 17. Jahrhundert spielte der Fischfang und das Brauwesen eine bedeutende wirtschaftliche Rolle und Eckernförde erlebte die erste Blütezeit.

Unser erstes Ziel ist der Hafen von Eckernförde, denn da ist heute Markt. Zuerst kommen wir vorbei an der Siegfried-Werft, in der sich heute ein Restaurant befindet und haben bereits einen Blick auf den Hafen.

Weiter gehen wir über die hölzerne Klappbrücke, die im Bedarfsfall für den Schiffsverkehr geöffnet werden kann. Die Brücke verbindet das Stadtzentrum mit dem Stadtteil Borby.

Gleich nach der Brücke sind wir im Pulk der Marktbesucher und gehen vorbei an vielen Verkaufsständen und Imbisswagen.

Am Markt wird fangfrischer Fisch angeboten. Im Hafen ankern Motor- und Segelboote, Fischerboote und größere Fischkutter und wir sehen den Sandstrand mit vielen Badenden, die hoffentlich von den Quallen verschont bleiben.

In der Eckernförder Bucht befindet sich das Ostsee Info Center, ein Naturkundemuseum mit Aquarien, Ausstellungen über die Eckernförder Bucht und ein Café.

Die Speicherpassage ist unweit des Hafenbeckens. Es sind viele bunte und farbenfrohe Häuser im skandinavischen Stil.

Der Simsen Speicher mit dem im Jahr 1931 errichteten Rundsilo (links auf dem Foto) hat seinen Namen vom ehemaligen Besitzer des Gebäudes. Der Silo hat eine Kapazität für 3.500 Tonnen Getreide. Der Speicher ist ein Wahrzeichen der Stadt und befindet sich in den Frau-Clara-Straße.

Wir gehen durch die Fischerstraße mit sehenswerten, meist kleinen Häusern mit traditionellen „Utluchten“ (Erkern) in denen überwiegend Fischer gewohnt haben.

Am Rathausmarkt

stehen denkmalgeschützte Häuser und es findet einmal wöchentlich der Markt statt. Im Haus mit dem Türmchen ist der Juwelier Jacobsen. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das gelbe Gebäude am Platz ist das ehemalige Verlagsgebäude der Eckernförder Zeitung.

Geht man über den Rathausmarkt sieht man das alte Rathaus, das einen Durchgang zum Kirchplatz hat. Im alten Rathaus befindet sich ein Museum.

Das neben dem alten Rathaus stehende Gebäudegehört auch zum Museum. Hier war früher die Stadtverwaltung untergebracht.

Das Kaffeehaus Helft ist wegen der Fassade Denkmal geschützt, es stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert.

Die Kirche St. Nicolai

steht in der Fussgängerzone und ist eine Hallenkirche aus rotem Backstein. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die romanische Kirche war erst einschiffig und turmlos. Erst im Laufe der Jahrhunderte entstand die dreischiffige, spätgotische Kirche.

Der dreigeschossige Ziegelbau mit den grünen Fensterläden ist der ehemalige Otte-Speicher, der 1723 erbaut wurde. Die Familie Otte war eine bedeutende Kaufmannsfamilie in Eckernförde.

Vor dem Rathaus steht ein moderner Brunnen.

Dann sagen wir Servus, pass gut auf alles auf!

Das ist doch mal ein Vorsatz (gelesen in einem Schaufenster).

Am Abend essen wir bei unseren Freunden in Goosefeld selbst geräuchertem Fisch und Aal. Sehr lecker!

Apropos Essen: Eckernförde hat einige kulinarische Spezialitäten zu bieten.

Das Kakabellen-Bier

gibt es bereits seit dem späten Mittelalter und war ein Exportschlager. Dänische Könige haben es gern getrunken. Das Bier hat seinen Namen von einem Kardinal, denn es mache, nach seinen Worten, das „Kacken“ leichter. Die „Verdauungsförderung“ war dem seinerzeit schwefelhaltigem Brauwasser zuzuschreiben. Heute wird es natürlich nach dem Reinheitsgesetz gebraut und ist nicht mehr verdauungsanregend.

Kieler Sprotten

Zum Trinken musste auch gegessen werden und zwar die Kieler Sprotte, eine Räucherfischspezialität, die ebenfalls aus Eckernförde stammt. Sie erhielt ihren Namen im 19. Jahrhundert, weil bei der Verfrachtung der Frachtstempel des Kieler Bahnhofs aufgedruckt wurde. Die Kieler Sprotte ist eines der Räucherfischprodukte, auf die sich der Spruch bezieht: „In Eckernför, dor hebbt se’t rut, ut Sülver Gold to maken“ (In Eckernförde haben sie’s raus, aus Silber Gold zu machen). Gemeint ist die goldene Farbe, die silberne Fische durch den Räuchervorgang bekommen.

Sollte man zuviel Aal oder Kieler Sprotten gegessen haben, dann greift man heute auf den „Küstennebel“ einen Anisschnaps oder den „Kleinen Feigling“, ein Wodka mit Feigenaroma, die in Eckernförde produziert werden, zurück.