Allersberg

ist ein Markt in Landkreis Roth in Mittelfranken. Durch die Gemeinde am Rand der Fränkischen Alb fließt die Kleine Roth, die in den Rothsee mündet der zum Fränkischen Seeland gehört.

Im Jahr 1254 wurde Allersberg, damals als „Alrsperch“ als Zentrum einer Pfarrei urkundlich erwähnt. Von Ludwig den Bayern erhielten die Brüder von Wolfenstein im Jahr 1323 das Recht, das Dorf Allersberg mit einem Graben und Mauern zu befestigen sowie das Marktrecht. 1339 gründeten die Brüder Wolfenstein das erste Spital in Allersberg. Später erhielt Herzog Ludwig der Reiche vom Hochstift Eichstätt Allersberg als Lehen.

In Allersberg war von 1689 bis 2006 der Sitz der Firma Jacob Gilardo, dem ältestem Hersteller leonischer Waren in Deutschland. Leonische Waren sind verschiedenartige Erzeugnisse, zu deren Herstellung man Drahtgeflechte, überwiegend aus feinstem Messingdraht, verwendete. 

Der Name „leonisch“ kommt vermutlich vom ersten Fertigungsort der Produkte dieser Art, der Stadt León in Spanien und Lyon in Frankreich. Aus den Wurzeln der immer noch in Nürnberg ansässigen Firma Leoni AG geht hervor, daß ein Franzose um 1570 mit der ersten fabrikmäßigen Herstellung der leonischen Waren begonnen hat.

Aus den Drahtgeflechten wurden Siebe für den Haushalt (Tee- und Kaffeesiebe) sowie Siebe für die Technik hergestellt. Die Drähte wurden auch versilbert oder vergoldet. Daraus entstanden z.B. Christbaumschmuck, Bänder und Borten. Im Fabrikmuseum in Roth kann man die Maschinen zur Herstellung des Leonischen Grundmaterials und die daraus hergestellten Produkte besichtigen. Das Museum kann man von April bis Oktober sonntags von 13.30 bis 16.30 Uhr zu einem Eintrittspreis von € 5,00 besuchen. 

Wir parken vor dem „Unteren Tor“, das im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt. Der Torabschluss und das Turmhaus wurden 1754 gebaut.

Vor dem Tor ist der Spitalweiher, der zum Tretboot fahren, einem Spaziergang oder einer Fahrradtour am Ufer einlädt.

Gleich nach dem Unteren Tor steht das ehemalige Spital, das 1339 von den Grafen Leopold und Abrecht Wolfstein gestiftet wurde. Heute ist das Gebäude im Besitz der katholischen Pfarrgemeinde und wird als Pfarrzentrum, Kolpinghaus und von einem gastronomischen Betrieb genutzt.

Neben dem ehemaligen Spital ist die Kirche Mariä Himmelfahrt, die um 1708 gebaut wurde.

Am Marktplatz steht das Heckel Haus. Es war das Wohnhaus des Bürgermeisters Johann Georg Heckel, der 1689 eine kleine leonische Drahtfabrik in Allersberg gründete. Die Fassade vom Gebäude hat der fürstbischöfliche Baumeister, Gabriel de Gabrieli aus Eichstätt gestaltet. Auf dem Turm steht ein kleiner Pavillon mit dem Wahrzeichen der Allersberger Drahtbarone, der „Madonna mit dem Kinde im Strahlenkranz“.

An Nebengebäude vom Heckel Haus ist eine Sonnenuhr an der Fassade.

Das Gebäude Am Marktplatz 1 wurde 1730 errichtet und war das Amtsgericht von Allersberg. Später nutzte man es als Schulhaus und seit 1950 befindet sich hier das Rathaus von Allersberg.

Bei einem Spaziergang durch Allersberg haben wir mehrere schöne, schmiedeeiserne „Nasenschilder“ auch „Ausleger“ genannt, gesehen.

Der Ausleger mit dem goldenen Löwen gehört zum Gasthof Goldener Löwe. Hier haben wir ausgezeichnet zu Mittag gegessen.

Auf dem Weg zum Parkplatz sehen wir noch zwischen Bäumen „versteckt“ die Allerheiligenkirche, die zum Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt.