ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt a.d. Donau. Der Kur- und Urlaubsort liegt zwischen der Hallertau, dem größten, zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt und dem Naturpark Altmühltal. Durch Bad Gögging fliest der Fluss Abens. Ingolstadt ist 30 km und Regensburg 40 km entfernt. Bad Gögging ist der einzige Kurort in Bayern, der über drei staatliche Naturheilmittel verfügt. Die Heilmittel sind das Schwefelwasser, das Mineral-Thermalwasser und das Naturmoor.
Geschichte von Bad Gögging
Auf eine Besiedlung von Bad Gögging weisen prähistorische Funde aus der Stein- und Bronzezeit hin. Auch die Kelten sollen die Quellen in Gögging gekannt haben.
Nachgewiesen werden konnte, daß die Römer um 15 v. Chr. in die Region kamen, um das wohltuende Schwefelwasser zu nutzen. Diese Gewissheit erlangte man beim Neubau der neuen Kirche im Jahr 1960, als man auf Überreste einer Badeanlage aus der Römerzeit stieß. Unter der romanischen Kirche wurde ein Badebecken mit einer Heizanlage entdeckt. Auf ausgehobenen Ziegeln sind Stempel angebracht, die darauf schließen lassen, daß das Bad aus staatlichen Mitteln und dem Privatvermögen von Kaiser Trajan finanziert wurde.
Kaiser Trajan war im Jahr 110 in der Gegend und ließ für seine Garnison die Therme bauen. Zur Therme gehörte ein Caldarium (milde Dampfsauna), ein Sudatorium (Dampfschwitzbad) und ein Frigidarium (Abkühlungsraum).
Nach dem Römern kamen die Bajuwaren. Bad Gögging wurde erstmals im Jahr 823 unter dem Namen „Keckinga“ erwähnt. Übersetzt heißt Keckinga „lebendige Quelle“. Selbst im Mittelalter, als die antiken Thermen bereits mit der Andreaskirche überbaut waren, wurden die Quellen gerne genutzt. Der Ort hatte in dieser Zeit den Namen „Göcking“. Im Jahr 1470 war Herzog Ludwig der Reiche von Landshut hier zu Gast.
Zerstörung von Bad Gögging
Beim Landshuter Erbfolgekrieg im Jahr 1505 brannten die Gegner von Herzog Albrecht des Weisen Bad Gögging völlig nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort von schwedischen Truppen zerstört. Die nächste Zerstörung war im Spanischen Erbfolgekrieg von 1702-1714 und im Österreichischen Erbfolgekrieg 1740-1745. Im Jahr 1783 ist die Quelle einige Tage nicht geflossen, weil sich in Italien ein Erdbeben ereignet hatte.
Die ersten Kurbäder in Bad Gögging
Im heutigen Gasthaus „Zum alten Wirt“ war eines der ersten Bäder in Gögging. Im Jahr 1876 erwarb ein Kaufmann aus Neustadt den Alten Wirt und errichtete das Römerbad. Das Haus wurde immer wieder erweitert. Das Römerbad wurde 1908 von den Schwestern Betty und Kreszenz Hauber übernommen. Sie beantragten zwei Jahre später erfolgreich den Schutz der Schwefelquelle als Heilquelle.
Das zweite Kurhaus wurde 1913 von Hans Huber an der zuvor für Trinkkuren genutzten Trajan-Quelle errichtet. Hans Huber war zu dieser Zeit Bürgermeister von Gögging und stellte 1919 den Antrag, daß Gögging künftig den Namen „Bad“ tragen dürfe. Das Ministerium stimmte der Änderung des Ortsnamens in „Bad Gögging“ zu.
Während der beiden Weltkriege wurde das Römer- und das Kaiser Trajan Bad als Lazarett genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich Bad Gögging schnell.
Die Katholische Kirche St. Andreas
stammt aus der Zeit um 1200 und wurde im 18. Jahrhundert barockisiert. Bei Bauarbeiten im Jahr 1960 wurde entdeckt, daß das Schiff der St. Andreas Kirche genau über dem zentralen Becken vom einem römischen Bad liegt. Heute kann man hier das Römische Museum für Kur- und Badewesen besuchen. Der Eintritt beträgt € 3,00.
Bei der St. Andreas Kirche kann man ein Portal mit Skulpturen entdecken. Es zeigt Christus als Richter der Welt zwischen zwei Engeln. An den Seiten sind verschiedene Figuren, die für Sünde oder Laster stehen. Für Bayern sind die vielfältigen Szenen an einem romanischen Portal eine Seltenheit.
Die neue Pfarrkirche St. Andreas wurde direkt an der alten Kirche angebaut. Die Grundsteinlegung für die Kirche war 1959.
Gleich neben der Kirche ist das „Gasthaus zum Alten Wirt„, in dem man gutbürgerliche Küche essen kann.
Schon in der Römerzeit war „Das Haus zum alten Wirt“ ein Treffpunkt. Der „Alte Wirt“ zählte zu den ersten Bädern in Bad Gögging und war immer gut besucht. Die Gaststätte wurde immer von der Familie weiter geführt und ist auch heute noch ein Familienbetrieb.
Die Katholische Kurkirche „Christus unser Heil“ liegt in der Nähe vom Kurpark.
Die Evangelische Kurkirche „Heilig Geist“ wurde 1999 eingeweiht.
Die Limes-Therme
Bei Bohrungen 1976 wurde in einer Tiefe von 650 m eine Natrium-Hydrogencarbonat-Chorid-Quelle entdeckt. Aus dieser Quelle entstand 1979 die „Limes-Therme“. Seit dieser Zeit gab es viele Erweiterungen. Heute hat das Bad eine Wasserfläche von 1200 m² verteilt auf sechs Innen- und Außenbecken. In den Bewegungsbecken hat das Thermal-Mineralwasser eine Temperatur von 28 bis 36 °C.
Anwendungen mit Naturmoor, Schwefelwasser und Mineral-Thermalwasser werden in der medizinischen Abteilung der Limes-Therme angeboten. Die Römer-Sauna wurde 1999 eröffnet und 2016 modernisiert. Es ist bayernweit die einzige Saunalandschaft mit einem, dem Original nachgebauten Limes-Turm mit Badehaus.
Das Thermalwasser der Limes-Therme ist seit 1999 als Heilwasser anerkannt.
Wohnmobilstellplatz
Bei der Limes-Therme ist ein Wohnmobilstellplatz. Pro Tag kostet der Stellplatz € 12,00 und einen Kurbeitrag € 2,10 pro Person und Übernachtung. Für Strom sind € 0,60/kwh zu bezahlen. Ab der sechsten Nacht kostet der Platz noch € 9,00 pro Wohnmobil. Für die Kurtaxe erhält man ein Gutscheinheft, mit dem man verschiedene Vergünstigungen in Anspruch nehmen kann. Bezahlen muß man vorab an der Kasse beim Bad.
Rund um die Limes-Therme entstand neben dem historischen ein zweites Kurzentrum. Es entstanden Wellness-Hotels, ein neues Kurhaus, eine Kurklinik und Reha-Zentrum sowie Anlagen für Betreutes Wohnen, Geschäfte und gastronomische Betriebe. Auch Privatpensionen, Appartementhäuser und Ferienwohnungen wurden gebaut.
Das Kurhaus
wurde 1991 erbaut. Hier werden Gerätetraining, Bewegungstraining und eine Diätküche angeboten. Es befindet sich auch eine Bücherei und Vortragsräume im Kurhaus. Mittelpunkt ist der Kursaal und eine Kleinbühne. Im Innenhof ist aus blauem Marmor der Verlauf der Donau in Deutschland zu sehen.
Die Ausgrabungsstätte des Römerkastells Eining (lateinisch Abusina) aus dem Jahr 80 erreicht man super auf dem Radweg von Bad Gögging aus.
Das Kastell war ein römisches Militärlager. Die Besatzung des Lagers war für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am rätschen Limes zuständig. Die Donau war hier in weiten Abschnitten Reichsgrenze. Abusina gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist eines der wenigen vollständig freigelegten und in ihren Grundmauern rekonstruierten Wehranlagen in diesem Gebiet.
Bevor wir zum Campingplatz radeln, lassen wir uns noch einen Eisbecher schmecken.