Mequinenza

ist eine spanische Gemeinde mit ca. 2.300 Einwohnern im äußersten Osten der Provinz Saragossa am Zusammenfluss vom Ebro und Segre.

Im Gebiet der Gemeinde wurden mehrere archäologische Stätten aus der Römerzeit und vom Berberstamm der Miknasa, von dem sich der Ortsname ableitet, gefunden. Die Berber errichteten Castillo de Mequinenza. Im Mittelalter fiel die Gemeinde unter die Herrschaft der katalanischen Adelsfamilie Montcada. Die Adelsfamilie ließ die Burg neu errichten. Im 14. Jahrhundert wurde Mequinenza von der Pest heimgesucht. 1810 eroberte ein General von Napoleon die Gemeinde. Dieses Ereignis wird auf dem Arc de Triumphe in Paris genannt. Bei der Schlacht am Ebro, im Spanischen Bürgerkrieg, wurde die Brücke von Mequinenza zerstört.

Der Stausee Embalse de Mequinenza, der auch Mar de Aragón genannt wird, wurde von 1955 bis 1964 errichtet. Zum Bau des Stausees wurde der alte Ort Mequinenza abgerissen. Viele Bewohner wanderten in die Großstädte Saragossa und Barcelona ab.

Das heute moderne Dorf ist durch die hier gebliebenen Einwohner am Reisbrett entstanden. Neben der langen Carretera Fraga, der Hauptstraße von Mequinenza, gibt es nur noch einige parallel verlaufende Seitenstraßen, da das Dorf vom Stausee und den Bergen eingegrenzt ist.

Wir sind am sehr günstigen Campingplatz tres estrellas. Hier bezahlt man zwei Tage und kann drei Tage stehen bleiben.

Gleich neben dem Campingplatz befindet sich ein Freibad, neben dem ein großes Sportzentrum, ein Gemeindesaal und eine Bibliothek stehen. Alles natürlich sehr modern.

Über eine Treppe kommt man zur ebenfalls modernen Kirche Iglesia de Nuestra Senora de la Asuncion. Den Glockenturm baute man neben die Kirche.

Am Plaza Ajuntamiento, dem Rathausplatz mit einem Brunnen befindet sich der Sala de Exposiciones Miguel Ibarz. Er erhielt seinen Namen von einem, in Spanien sehr bekannten Maler. Hier finden die unterschiedlichsten Ausstellungen statt. Am Platz gibt es mehrere Lokale sowie die Touristinformation.

Durch den Zusammenfluss von Ebro, Cinca und Segre, entstand ein Naturschutzgebiet das Aiguabarreig genannt wird. Das Gebiet zählt wegen seiner artenreichen Fauna zu den größten biologischen Naturräumen in Aragonien.

Mequinenza wurde zu einem Paradies für Angler und Wassersportler und erlangte großes touristisches Interesse. Hier findet jährlich das weltweit anerkannte Sportereignis, der International Cinca Descent, statt.

Wir spazieren am Ufer entlang und sehen das Monumento a la Mujer Trabajadora, ein Denkmal das an alle erinnert, die bei der Schlacht am Ebro ihr Leben verloren haben.

Bei Sonnenuntergang sehen wir Escultura „La semilla de la vida„, die Skulptur „der Samen des Lebens“. Wir dachten zuerst, dass sich unter den vier Armen ein Hase versteckt, doch falsch, laut Literatur soll es sinnbildlich den „Lernprozess eines Menschen“ darstellen.

Unschwer erkennen wir jedoch das Kanu an der Promenade. Wir wissen allerdings nichts von einer Geschichte um das Kanu Monica.

Am besten kennen wir uns hier aus, denn gibt es ein frisch gezapftes Bier und, wie von uns gewünscht, mit viel „con Espuma“.

Die Straße zum Museum führt vorbei an den Ausgrabungen der alten römischen Stadt.

Von hier hat man einen guten Blick auf das Castillo de Mequinenza mit den Wehrmauern und Türmen aus dem 13./14. Jahrhundert. Wir sind nicht hinauf gestiegen.

Auf Karamikfliesen sind Häuser vor dem Abriss von Mequinenza abgebildet.

Im Museum de História Mequinenza kann man die Geschichte von den ersten Siedlungen bis zum Abriss und dem heutigen modernen Mequinenza erfahren. Ursprünglich war das Gebäude eine Schule. Im Erdgeschoss wurden die Jungen und im ersten Stock die Mädchen unterrichtet. Es gab auch eine Schulcafeteria und einen Kindergarten.

Auch ein Bergwerksmuseum mit einer unterirdischen Kohlengrube mit mehr als 1.000 Metern Länge kann besucht werden. Leider fand bei unserem Besuch keine Führung statt.

Im Minenmuseum, ein Museum der Geschichte von Mequinenza und das Museum der prähistorischen Vergangenheit werden alle Ereignisse vom alten Mequinenza gezeigt.

Bevor wir Mequinenza den Rücken kehren, wollen wir unbedingt den riesigen Staudamm, der 1966 eröffnet wurde, besichtigen. Schade dass wir mit unserem Womo nicht näher zum Staudamm fahren konnten.

Im fischreichen Stausee gibt es Karpfen und Ukelei sowie einige Raubfische, wie den Europäischen Wels, Schwarzbarsch, Zander und Flussbarsch. Am See sieht man Graureiher, Eisvögel, Nachtreiher und Stockenten.

Bemerkt sei noch, daß wir nur zufällig zu dem sehr beeindruckendem Dorf gekommen sind.