liegt, wie Schnaittenbach, im Landkreis Amberg-Sulzbach. Gegründet wurde Hirschau Anfang des 13. Jahrhunderts von den Grafen von Hirschberg und ging nach dem Aussterben des Adelsgeschlechts in Besitz der Wittelsbacher über. Die Stadt Hirschau hat 24 Gemeindeteile mit einer sehr umfangreichen Entstehungsgeschichte mit zahlreichen Herrschaftswechseln.
Die Hirschauer gelten seit Generationen als die „Schildbürger der Oberpfalz“, wie aus Inszenierungen der jährlich bei den „Hirschhauser Stückl-Festspielen auf der Freilichtbühne im Hof des Pflegschlosses deutlich wird. Wie Schildbürger bauten die Hirschauer ein Rathaus ohne Fenster und trugen dann das Licht in Säcken und Eimern hinein. Sie zogen eine Kuh mit einem Strick um den Hals auf die Stadtmauer, damit sie dort Gras fressen sollte und versenkten eine Glocke im See und markierten die Stelle durch eine Kerbe im Kahn. Es gibt noch viele weitere Schildbürgerstreiche, ob die Hinschauer wirklich so naiv, töricht und engstirnig waren, wer weiß?
Auf dem Gemeindegebiet der Stadt Hirschau befinden sich große Kaolinlagerstätten. Der Kaolin-Bergbau wird in Hirschau seit 1901 betrieben. Auch in Hirschau wurde, nachdem die Rohstoffreserven nur noch einige Jahrzehnte dauern, mit der Rekultivierung begonnen.
Wir sind mit dem Fahrrad unterwegs und kommen am Ortsteil „Sargmühle“, einer Eiöde von Hirschau vorbei. Wir erfahren, daß hier eine Mühle stand, die eine Einfassung hatte. Das Wort „Sarg“ stammt aus dem hochdeutschen, das soviel bedeutet wie „Einfriedung“, „Seitenwand“.
Neben dem Fabrikgebäude der Amberger Kaolinwerke steht die „Armenhauskapelle“, ein Siechenhaus aus dem Jahr 1678. Hier wurden Menschen mit ansteckenden Krankheiten untergebracht, um in der Stadt die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden..
Vor dem historischen Rathaus steht ein Brunnen mit zwei beeindruckenden goldenen Hirschen.
Das Rathaus von Hirschau wurde um 1490 errichtet und mehrmals umgebaut.
Vor dem Rathaus steht ein Missionskreuz mit einem vergoldetem Christus, das um 1853 geschaffen wurde. An den Längsseiten vom Rathaus ist das Stadtwappen mit einem Hirsch zu sehen.
Hinter dem Rathaus befindet sich die aus dem 15. Jahrhundert stammende Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
Am Bischof-Bösl-Platz befindet sich vor der Kirche eine Marienstatue. Sie ist das Ziel einer Lichterprozession, die jährlich im Mai stattfindet.
An der Südseite der Kirche steht die Salvatorsäule.
In der ehemaligen „Alten Mälzerei“ kann man ein Steingutmuseum sonntags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr besuchen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Das Gasthaus „Goldener Hirsch“ ist das älteste Wirtshaus in Hirschau. Aus Resten einer Holzdecke ist ersichtlich, daß die Wurzeln des Gasthauses auf das Jahr 1511 zurückgehen.
Das Cafe „Zuckersüß“ hatte leider geschlossen. Nicht so schlimm,
wir genießen im Eiscafé Venezia einen großen Eisbecher, bevor es wieder zurück nach Schnaittenbach geht.
Am Monte Kaolino ist der weltweit einzige Skisandberg mit einem Lift der für Funsportler bestimmt ein wahres Paradies ist. Am Berg aus 32 Millionen Tonnen feinem, weißen Quarzsand kann man eine 220 Meter lange Sommerskiabfahrt machen. Die Aussicht von oben soll wunderbar sein.
Zum ganzen Gelände gehört ein Campingplatz, ein Schwimmbad und ein Hochseilgarten. Der „Monte Coaster“ ist die erste Achterbahn der Welt, die auf Sand bebaut ist. Die Achterbahn hat eine Steigung von 55 % und geht 250 Meter bergauf und fährt ca. 1000 Meter mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h ein Gefälle von 45 % bergab.
Ebenfalls gehört ein Wald-Hochseilgarten mit 6 Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zum Monte Kaolino. Man klettert in einer Höhe von vier bis zwölf Meter über Drahtseile, Schaukeln, Seilbrücken oder Holzstege. Eine Hochseilbahn mit eine Länge von 90 Metern Länge befindet sich im Hochseilgarten. Weiter wird ein Geopark, ein Golfplatz oder eine Segway-Tour angeboten.