Bilbao

ist die größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland und gehört zu den Universitätsstädten in Spanien. Bilbao ist eine der zehn größten Städte in Spanien sowie die wichtigste Industrie- und Hafenstadt vom Baskenland. Die Stadt wurde 1300 gegründet.

Bilbao liegt am Ría de Bilbao und ist Durchgangsstation des Camino de la Costa, des Jakobswegs an der Küste.

Vor der Stadtgründung war Bilbao ein kleines Dorf mit Eisenschmieden, Bauern und Seeleuten. Bereits die Römer haben das Eisenerz aus den Bergwerken um Bilbao geschätzt, so daß die Landwirtschaft mit der Zeit verschwunden ist. Der Stadt kam entgegen, daß die Ría (Mündung) schiffbar war und so Waren nach ganz Europa ausgeführt werden konnten. 1511 durfte Bilbao ein eigenes Handelsgericht einrichten, das Vorschriften und Verordnungen erlassen durfte. Die Verordnung, die vom Handelsgericht im Jahr 1737 verkündet wurde, war Grundlage für das erste spanische Handelsgesetzbuch von 1829.

Durch den wachsenden Handel in Bilbao baute man einen Hafen für größere Schiffe. Die ersten Hochöfen wurden errichtet, es entstanden Wein- und Spirituosenlager. Am Fluss wurden Eisenhütten und Schiffsbauunternehmen gegründet und so förderte man das Bankwesen und den Handel. Die wohlhabende Bevölkerung orientierte sich kulturell nach England. Es entstanden nach dem Vorbild englischer Gentlemen’s Clubs, wie der Club El Naútico und El Marítimo.

Im Jahr 1875 erschien die erste Zeitung in Bilbao, der Ausbau des Hafens und die Schiffbarmachung vom Ría de Bilbao wurde vorangetrieben. Am 5. Februar 1891 war der erste Handelstag an der Börse, die zuerst ihren Sitz im 1890 eröffneten Teatro Arriaga hatte. In den Folgejahren wurden Hochschulen und die Universität gegründet. Die Elektrifizierung wurde begonnen. 1894 gab es in Bilbao bereits tausend Telefonanschlüsse.

Ab 1990 wurde Bilbao neu konzipiert. Es entstanden neue Brücken wie die Zubizuri (weisse Brücke), die ein aufgeblähtes Segel darstellen soll. Sie wurde von 1994 bis 1997 nach dem Entwurf eines spanischen Architekten gebaut. Die Fußgängerbrücke verbindet die Stadtteile Campo Volantin und Uribitarte miteinander. Ursprünglich hatte die Brücke einen Glasboden. Da die Brücke bei Nässe sehr rutschig wurde, legte man sie mit einem Kunststoffteppich aus.

Die Straßenbrücke Puente La Salve verbindet die Alameda de Recalde im Ortsteil Abando und der Avenida Maurice Ravel in den Stadtvierteln Matiko und Castaños sowie den Tunnel Artraxanda – La Salve. Von der Brücke hat man einen Blick auf das Guggenheim-Museum.

Die erste Schrägseilbrücke in Spanien wurde 1972 eingeweiht. Sie hat insgesamt fünf Fahrbahnen, die wir mehrmals in jede Richtung gefahren sind, weil wir uns verfahren hatten. Orientierungshilfe war mehrmals der Pylon und die rot gestrichenen Bögen, die man aus allen Richtungen gut sehen kann.

Vom Ufer auf der Seite vom Guggenheim Museum führen Stufen an einem Treppenturm zur fünf Stockwerke höher liegenden Straße. In einem der beiden Türme befindet sich ein Aufzug. An der Brückenwand ist ein großes Wandgemälde zu sehen. Es zeigt zwei Frauen die miteinander diskutieren.

Von der Brücke aus ist das gigantische Bauwerk des Guggenheim Museums zu sehen. Das Museum für moderne Kunst mit einer Ausstellungsfläche von 11.000 qm, ist eines von drei Museen der US-amerikanischen Stiftung Solomon R. Guggenheim Foundation. Das sehr ungewöhnliche Gebäude wurde 1997 in nur vier Jahren Bauzeit aus Glas, Titan und Kalkstein fertiggestellt. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Bilbao hatte in den ersten 25 Jahren nach der Eröffnung 25 Millionen Besucher.

Im riesigen Museum findet bestimmt jeder etwas, das seinen Interessen entspricht. Leider haben wir, weil immer noch fußgeschädigt, das Museum nicht besucht.

Beim Guggenheim-Museum konnten wir die 9 Meter hohe Skulptur der Maman (Spinne) am Fluss Nervión sehen. Vor dem Eingang ins Museum steht Puppy, eine 12,4 Meter hohe Blumenskulptur. Das Kunstwerk sollte eigentlich nur im Eröffnungsjahr vor dem Museum stehen. Die Bevölkerung protestierte und so darf Puppy noch heute vor dem Museum stehen. Das Kunstwerk wird immer im Frühjahr neu bepflanzt. Die Blumen werden ausgetauscht sobald sie abgeblüht sind.

Der Wolkenkratzer, den man vor dem Guggenheim Museum sehen kann, ist der Torre Ibertrola. Der Turm mit 41 Stockwerken hat eine Höhe von 165 Metern. Im gesamten Gebäude befinden sich ausschließlich Büros. Auf dem Dach vom Ibertrola gibt es einen Hubschrauberlandeplatz.

Das Ayuntamiento Bilbao steht am rechten Ufer des Nervión unweit der Brücke Puente del Ayuntamiento. Das Gebäude wurde nach den Plänen des Architekten Joaquín Rucoba auf den Ruinen des ehemaligen Klosters San Agustín im neoklassizistischen Stil erbaut und 1892 fertiggestellt. 

Von 1990 bis 1995 entstand in Bilbao eine 28 Kilometer lange Metrolinie mit sehr ungewöhnlichen Zugängen.

Am Mercado de La Ribera, der riesigen Markthalle sind wir leider nur zweimal vorbeigefahren.

Uns interessiert noch die Biskaya-Brücke mit der 1893 eröffneten Schwebefähre. Sie ist die älteste Schwebefähre der Welt und noch heute in Betrieb. Die Brücke ist unter dem Namen Puente Colgante (hängende Brücke) bekannt. Im technischen Sinn ist sie jedoch keine Hängebrücke sondern eine Hochbrücke, die das Gleis einer Hängebarke trägt.

Auf der Transportbarke können Personen und bis zu sechs PKW transportiert werden. Im oberen Teil der Hochbrücke gibt es noch einen Fußgängerüberweg, der mit einem Aufzug zu erreichen ist. Weltweit sind nur noch acht Schwebefähren in Betrieb.

Die Schwebefähre fährt täglich von 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr im Abstand von 8 Minuten und erspart einen Umweg von fast 20 Kilometern Autobahn. Sie ist fest in das Verkehrsnetz von Bilbao eingebunden.

Leider konnten wir die Altstadt von Bilbao nicht besuchen. Wir hatten einfach keine Möglichkeit unser Womo zentrumsnah zu parken. Der Wetterbericht verspricht auch nichts gutes, deshalb werden wir wieder weiterfahren.

Das hätten wir beinahe vergessen: Bei unserer Ankunft in Bilbao wollten wir uns bei Área de Autocaravanas de Kobetamendi für einige Tage einmieten. Wäre toll gewesen, denn von hier oben fährt ein Bus in die Stadt. Eine sehr unfreundliche Dame sagte uns, daß nichts frei sei und in absehbarer Zeit auch nichts frei wird. Wir haben von oben nur noch ein Foto gemacht, dann ging es wieder runter.