ist eine Bäder- und Kurstadt im nördlichen Schwarzwald im Nagoldtal. Das Stadtgebiet hat eine Höhenlage von 310 bis 687 Metern und erstreckt sich 5,5 km entlang der Süd-Nord-Achse des Nagoldtals.
Geschichte von Bad Liebenzell
Erstmals erwähnt wird Liebenzell im Jahr 1091, als der Edle Hugo vom Ostelsheim dem Kloster Hirsau Land schenkte. Eine Tochter vom Pfalzgraf Gottfried von Calw, Gräfin Uta, erhielt als Mitgift eine „Zelle samt zugehörigem Wald“.
Ab 1196 war die Burg und das Dorf Liebenzell im Besitz des Grafen von Eberstein. Der letzte, von den Ebersteinern als Burgvogt eingesetzte Ritter, war Ludwig von Liebenzell. Er überließ die Burg 1273 dem Deutsch-Ritter-Orden und trat diesem bei. Der Orden verkaufte die Burg bereits nach einem Jahr an Markgraf Rudolf von Baden. Die Markgrafen verlegten ihren Wohnsitz im 16. Jahrhundert nach Liebenzell. Es begann die badische Zeit.
Heute ist die Burg im Besitz des Internationalen Forums Burg Liebenzell, Akademie für politische Bildung und internationale Jugendbegegnung, eine Jugendbildungs- und Tagungsstätte.
Im Jahr 1384 wird erstmals von der Stadt Liebenzell geschrieben. Das „Zeller Bad“ steht bereits 600 Jahre lang in Verbindung mit Bad Liebenzell.
In einer Urkunde aus dem Jahr 1403 von Markgraf Bernhard I. ist die Existenz des „Wildbades zu Liebenzelle“ dokumentiert. Vom Markgrafen wurde das „Untere Bad“ erbaut. Am Platz vom heutigen Thermenhotel wurde 1415 das „Obere Bad“ errichtet. Der Arzt und Naturforscher Paracelsus besuchte 1526 das Zeller Bad und befasste sich mit den Quellen. Paracelsus stellte fest, daß die Quellen „abgearbeiteten Menschen“ guttun würde. Seit 1969 steht an der Stelle des früheren „Unteren Bades“ die Paracelsus-Therme.
Im Jahr 1603 verkaufte Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach Stadt und Amt Liebenzell an Herzog Friedrich von Württemberg. Somit wurde Liebenzell Bestandteil des Herzogtums Württemberg.
Im 18. Jahrhundert ließ Erbprinz Ludwig Friedrich von Wüttemberg eine Lindenallee erbauen. An dieser Allee entstand 1727 ein Lusthaus mit Kursaal.
Die Kuranlagen wurden im Jahr 1900 angelegt. Die Stadtverwaltung Liebenzell hat im Jahr 1904 König Wilhelm II. zu einem großen Fest anläßlich der 300-jährigen Zugehörigkeit zu Württemberg eingeladen. Der König folgte der Einladung. Im Jahr 1926 wurde der Namenszusatz „Bad“ genehmigt. Somit wurde die Entwicklung der Stadt zum Heil-und Kurort honoriert.
Im Sophie Park werden die 100 wichtigsten Weisheiten, die von namhaften Philosophen, Dichtern und Denkern erdacht wurden, anschaulich präsentiert. Sie reichen von Antike über das Mittelalter bis zur Renaissance, Aufklärung und Moderne und einem Brückenschlag zu philosophischen Weisheiten aus aller Welt. Passend zu jeder Epoche stehen Unikate und außergewöhnliche Kunstwerke namhafter Künstler und Objekt-Designer im Park.
In der Trinkhalle vom Kurpark kann das Heilwasser aus der berühmten Paracelsus-Quelle probieren und sich von der Qualität des Liebenzeller Heilwasser überzeugen.
Von Sokrates, Aristoteles, Diogenes, Platon zu Descartes, Hegel, Einstein, Nietzsche und Hermann Hesse. Alle sind phantasievoll dargestellt in der Parkanlage an der Nagold.
Im Apothekergarten findet man von A wie Adonisröschen bis Z wie Zaunrübe über 150 Pflanzenarten nach unterschiedlichen Anwendungsgebieten sortiert. Neben den „Indikationsbeeten“ sind Beete mit Gewürzkräutern und Pflanzen, die in der Homöopathie Anwendung finden.
Der Planetenweg stellt das Sonnensystem dar.
Bad Liebenzeller Mineralbrunnen
Im Jahr 1928 wurde mit dem Abfüllen des „Liebenzeller Sprudels“ begonnen. Durch Untersuchungen ist bestätigt, daß das Bad Liebenzeller Tiefenwasser bis zu 7000 Jahre alt ist. Es kommt aus einer Tiefe von mehreren hundert Metern und ist somit vor jeglichen Umwelteinflüssen geschützt. Schon der Arzt und Reformator der Medizin, Philippus Aureoles Paracelsus (1492-1541) hat das Bad Liebenzeller Wasser geschätzt.
Das Freibad
wurde 1933 eröffnet und ist im Laufe der Jahre immer wieder renoviert worden. Heute gibt es hier eine Riesenwasserrutsche und einen Wildwasserkanal mit Felseninsel. Im neuen Beachfeld kann man sich bei Volleyball, Fußball, Handball und Federball austoben.
Wir stehen im Campingpark Bad Liebenzell, der direkt neben dem Freibad liegt. Unweit vom Campingpark gibt es Einkaufsmöglichkeiten. Zur Stadtmitte mit dem Kurhaus ist es auch nicht weit.
Die Monbachtal Schlucht
ist vom Campingpark mit dem Rad gut erreichbar. Sie entstand vor rund 350.000 Jahren zwischen der Günz- und Mindeleiszeit, als sich die Nagold in den Buntsandstein des Monbachtals eingeschnitten hat. Die Schlucht wurde geformt von gewaltigen Wassermassen, die Geröll und Steine hierher transportierten. Im Naturschutzgebiet bleiben umgestürzte Bäume liegen. Gutes Schuhwerk ist angebracht.