Abensberg

ist eine Kleinstadt im Landkreis Kelheim. Die Stadt liegt an der Abens, einem rechten Nebenfluss der Donau. Das Gebiet um Abensberg nennt man das enge Donautal bei Wellenberg, das Altmühltal im Norden und das Hopfen-Anbaugebiet Hallertau im Süden. Zu Abensberg gehören 22 Gemeindeteile. Ein Gemeindeteil kann ein Dorf, eine Einöde, ein Pfarr- oder Kirchdorf oder Weiler sein.

Geschichte von Abensberg

Bereits in der Jungsteinzeit gab es in der Nähe von Abensberg Siedlungen. Aus der Zeit um 1138 stammt die erste schriftliche Erwähnung mit dem Namen Habensperch unter Gebhard I., der Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg Abensberg errichtete.

Im Jahr 1348 bestätigten Herzog Ludwig, Markgraf von Brandenburg und sein Bruder, Herzog Stephan von Bayern, die Stadtrechte von Abensberg. Somit konnten die Abensberger die niedere Gerichtsbarkeit ausüben. Dazu gehörte die Bestrafung von kleineren Delikten, die mit Geldbußen und Leibesstrafen gesühnt werden konnten. Man konnte jedoch auch zum Stehen am Pranger oder Schandpfahl oder zum Tragen eines Lästersteines verurteilt werden.

Durch das Stadtrecht konnte eine Mauer um den Ort gebaut und Märkte abgehalten werden. Ulrich III. von Abensberg, ein Nachfahre vom Stadtgründer Graf Babo II. von Abensberg, ließ eine Mauer mit 32 Rundtürmen und acht Ecktürmen errichten. Die Türme stehen für seine 32 Söhne und acht Töchter, die Graf Babo mit zwei Frauen hatte. Noch heute ist ein Teil der Türme erhalten oder wurde wiederhergestellt.

Die Babonen waren im Mittelalter ein bedeutendes bayerisches Adelsgeschlecht. Dem Grafen Babo, Stammvater der Herren von Adelsberg, begegnet man in der Stadt öfter. Es gibt eine Babo Straße, ein „Babo-Fit“, eine „Babo-Wohnbau“. Karten spielt man beim „Skatclub Babo“. Eine Teilnahme bei der „Barbonen-Rallye“ ist bestimmt auch ganz interessant.

Graf Babo mit seinen 32 Söhnen links und den 8 Töchtern rechts

Die Stadt Abensberg hatte zwar ihre Selbständigkeit, war aber immer noch von den mächtigen bayerischen Herzögen abhängig. Der letzte Herr von Abensberg war Niklas. Er wurde 1485 auf Veranlassung von Herzog Christoph erschlagen. Niklas ist im Kreuzgang von der Klosterkirche begraben.

Abensberg verlor seine Selbstständigkeit und wurde ein Teil Bayerns. Von nun an wurde die Stadt von einem herzoglichen Beamten, dem so genannten Pfleger verwaltet.

Die Burg Abensberg

wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, obwohl sich die Abensberger einen „Schutzbrief“ bei einem schwedischen General erkauft hatten. Später wurde auf den Ruinen ein barocker Neubau errichtet.

Im 16. und 17. Jahrhundert bauten die Wittelsbacher die Burg zu einem Gerichtszentrum aus. Aus dieser Zeit stammen die noch sichtbaren Teile der Zwingermauer. Die Schweden zerstörten 1648 die Kernburg. Im 18. Jahrhundert wurde die Vorburg mit Gerichtsgebäuden überbaut.

Ein Graben trennt die Vorburg von der Kernburg. Der Graben konnte durch das Wasser der Abens geflutet werden. In den Mauertürmen sind die Schieß- bzw. Schlüsselscharten aus dem 14. Jahrhundert zu sehen.

Der Maderturm

ist der einzige, noch heute existierende Turm der ehemaligen Wehranlage, die aus 32 Rund- und 8 Ecktürmen bestand. Der Sage nach hat Graf Babo eine abtrünnige Tochter hier einmauern lassen. Früher hieß der Turm „Marterturm“. Heute ist er in Privatbesitz.

Helmlechner

Das Regensburger Tor

ist das einzige, noch erhaltene Stadttor. Es war viele Jahrhunderte von der Stadtmauer umgeben. An der Wehrmauer waren nur drei Zugänge.

Das Aunkofener Tor wurde 1879 abgebrochen. Der Graben vor dem Tor wurde mit dem Schutt des Brauereigasthofes Kuchlbauer am Stadtplatz verfüllt.

In Abensberg sind noch einige Reste der Stadtmauer erhalten. Ich kann sie im Blog nicht alle einzeln aufführen. Einfach mal selbst einen Spaziergang machen. Beeindruckend ist, daß die alte Stadtmauer beim Neubau von Gebäuden mit einbezogen wurde.

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Das Karmeliterkloster Abensberg

wurde 1390 von Graf Johannes II. von Abensberg und seiner Frau Agnes von Lichtenstein gestiftet. Die Karmeliten wurden damals die „Weißen Brüder“ genannt. Im Jahr 1390 gestattete Papst Bonifatius IX. die Klostergründung und 1391 erteilte auch der Regensburger Bischof Johann die Genehmigung zum Bau des Klosters.

Im Dreißigjährigen Krieg sind die Klostergebäude schwer beschädigt worden. Sie wurden erst 1686 wieder neu gebaut. Bei der Säkularisation im Jahr 1802 ist das gesamte Vermögen des Klosters beschlagnahmt worden. Die im Konvent lebenden 24 Patres und sieben Brüder hat man vertrieben. Sie fanden im Karmeliterkloster Straubing Zuflucht. Das meiste Inventar vom Kloster wurde zerstört oder geplündert. Die Bücher verwendete man zur Befestigung von Straßen. In der ehemaligen Klosterbrauerei befand sich bis zum Jahr 1930 das Gefängnis.

Von 1817 bis 1974 war im Hauptteil des Klostergebäudes das städtische Krankenhaus. Heute ist hier das Aventinum, ein Kultur- und Bildungszentrum und die Volkshochschule. In einem weiteren Teil vom Kloster befindet sich das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

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Landwirtschaftsamt -HH58

Die Abensberger Klosterkirche

und der Kreuzgang waren ursprünglich gotische Bauwerke. Die Kirche weihte man 1389 „Unser lieben Frau vom Berge Karmel“. Der Bau war 1442 fertiggestellt. Im gleichen Jahr war auch die Altarweihe. Die gotische Kirche hatte eine Holzdecke, die 1614 erneuert und bemalt wurde. Weitere Umbauarbeiten waren 1673 und 1695. Im Jahr 1697 wurde die Josefskapelle angebaut. Ab dem Jahr 1710 gestaltete man die Kirche in den Barockstil um und baute eine Klostergruft. Die Holzdecke wurde ersetzt und die Kirche erhielt eine reich verzierte Orgel. Die Seitenaltäre stammen aus den Jahren 1715 und 1719. Der Bau vom Hochaltar, wie er heute noch zu sehen ist, war 1717. Die Kanzel ist um 1720 entstanden.

Da sich nach der Säkularisation kein Käufer für die Kirche fand, genehmigte König Ludwig durch eine Verfügung vom 26. Juni 1839, dass die ehemalige Karmeliterkirche der Stadtgemeinde Abensberg unter der Bedingung überlassen werde, dass sie sich zum immerwährenden Unterhalt der Kirche, ihrer Attribute und Denkmale verpflichte, keine Veränderung derselben ohne Genehmigung der königlichen Baubehörde vornehme und nebenbei auch die Pfarrkirche beibehalte und fortführe. (Zitat)

Der Kreuzgang

wurde im 15. und 16. Jahrhundert bei der Klosterkirche angebaut. Seit 1469 haben hier die Grafen und Herren von Abensberg ihre letzte Ruhestätte. Bedeutend ist die Tumba (eine Attrappe von einem, auf einer Totenbahre stehenden Sarg) von Niklas von Abensberg, dem letzten Herren von Abensberg. Auf einem Fresko von 1580 ist eine Darstellung der Babonenstadt zu sehen. Unter dem Kreuzgang ist die Klostergruft. Im Innenhof vom Kreuzgang steht ein Brunnen. In den Kreuzgang kann man nur mit einer Führung

Das Rathaus

aus dem 16. Jahrhundert steht am Stadtplatz von Abensberg. Der spätgotische Bau wurde 1926 in den Barockstil umgebaut. Eine komplette Sanierung war von 2019 bis 2021.

Den Stadtplatz

nannte man früher Haupt- oder Schrannenplatz. Der Stadtplatz ist von dreigeschossigen, im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert stammenden, bürgerlichen Giebelhäusern umgeben. Im 19. Jahrhundert wurden die meisten Fassaden neu gestaltet.

Das Geburtshaus von Aventinus

steht am Stadtplatz 13. Johannes Aventinus war ein Geschichtsschreiber und bayerischer Hofhistoriograph. Sein Geburtsname war Johann Georg Turmair. Er nannte sich jedoch nach dem lateinischen Namen seines Heimatortes „Abensberg“.

Aventinus war Erzieher der Prinzen von Abensberg und verfasste 1511 die lateinische Geschichte der Herzöge von Bayern. Im Jahr 1517 entstanden seine „Annalen Ducum Boiariae“ im Auftrag der Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig. Die Herzöge beriefen ihn später zum Hofhistoriographen. Seine Baierische Chronik entstand von 1526-1533. Über dieses Werk sprach sich Johann Wolfgang von Goethe lobend aus.

Aventinus stand mit Martin Luther, besonders mit Philipp Melanchthon in regem Kontakt. Er schloß sich der Reformation jedoch nicht an. Öfter äußerte er sich jedoch gegen die veraltete Kirche, die Neuerungen ablehnte. Aus diesem Grund wurde Aventinus 1528 wegen einer angeblichen Übertretung des Fastengebotes inhaftiert.

Die erste Karte von Bayern gab Aventinus im Jahr 1523 heraus. Er verfasste ein Lehrbuch für Musik und schrieb eine Arbeit im Bereich der Mathematik über das römische Rechnungswesen. Seine Lateinische Grammatik wurde zum Lehrbuch an der Landesuniversität von Ingolstadt.

Eine Büste von Aventinus ließ König Ludwig I. von Bayern in der Walhalla und in der Ruhmeshalle in München aufstellen. In Abensberg steht sein Denkmal am Aventinusplatz vor dem Herzogkasten.

Die Brauerei Schneider & Sohn in Kelheim nennt ein Weizendoppelbockbier den „Aventinus Bock“. Achtung: er hat 8,2 % Alkohol mit einer Stammwürze von 18,5 %.

Das Stammhaus der Brauerei Kuchlbauer

steht ebenfalls am Stadtplatz. Der „Kuchlbauer“ gehört zu den Brauereien mit dem ältesten Braurecht der Welt. Bereits um 1300 erhielt das Stammhaus der Brauerei in Abensberg das Braurecht vom Grafen von Abensberg. 1499 wird ein „Brew Mathus“ als Besitzer der Brauerei im Rathaus urkundlich erwähnt. 1791 erwarb Josef Amann das Anwesen, der als „Kuchlpaur“ den Bischof von Regensburg mit Lebensmitteln belieferte. 1903 hat eine Familie Selleck die Brauerei „Zum Kuchlbauer“ erworben. Durch einen Brand 1904 wurde der Gebäude völlig zerstört. Es erfolgte der Wiederaufbau in seiner historischen Form. Zum „Kuchlbauer“ gehörte über 100 Jahre eine Landwirtschaft, ein Hotel und eine Gastronomie.

Fenstergitter Gasthof Kuchlbaur

Die Brauerei produziert mittlerweile wenige hundert Meter weiter vor den Toren der Altstadt. Der Familienbetrieb wird in der neunten Generation von Brauereichef Jacob Horsch geführt. 

In der Babostraße

stehen schön renovierte Wohn- und Geschäftsgebäude, die aus dem 16./17. Jahrhundert bzw. aus dem 17./18. Jahrhundert stammen und das Zollhaus. Die drei Wappen am Giebel vom Zollhaus, mit der Inschrift 1348, waren an der Südseite vom Abens-Tor, das im Jahr 1901 abgerissen wurde.

Der Herzogskasten

ist ein gotisches Gebäude, das als Getreidespeicher (Zehentstadel) und Lagerhaus diente. Heute befindet sich hier das Stadtmuseum und die Touristeninformation.

Der Herzogskasten ist um 1450 erbaut worden und gehörte zum Abensberger Schloß. Um 1597 wurde das Gebäude teilweise abgebrochen. Danach erhöhte man die einzelnen Stockwerke und unterkellerte das Haus mit einem Gewölbe.

Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurden im Herzogskasten militärische Güter gelagert. Nach der Schlacht von Abensberg sind die Gefangenen untergebracht worden. Im Jahr 1863 erwarb die Stadt Abensberg das Gebäude vom Königreich Bayern.

Der Herzogskasten wurde in die städtische Hopfen-Präparier-Anstalt umgebaut. Dazu hat man einen großen Schacht durch sämtliche Stockwerke gebrochen. Durch den Einbau von einem Kamin für die Hopfendarre, einem Lastenaufzug und mehreren Holztreppen wurden erhebliche Teile der historischen Holzdecke zerstört.

Heute kann man auf sieben Stockwerken alles über Abensberg erfahren. Es stehen Audioguides und Medienterminals zur Verfügung. Der Eintritt beträgt € 3,00 für Erwachsene, für Rentner € 2,00.

Die katholische Pfarrkirche St. Barbara

ist eine spätgotische Hallenkirche. Der Bau wurde im 15. Jahrhundert begonnen und erst Anfang des 16. Jahrhundert vollendet. Sie ist der heiligen Barbara von Nikomedien (antike Stadt in der Türkei) gewidmet.

In der Barockzeit ersetzte man die spätgotische Ausstattung. Die heutige Kanzel stammt aus dem Jahr 1698. Das Chorgestühl ist aus dem Jahr 1726. Es sind die einzigen, noch erhaltenen Stücke aus der Barockzeit. Der Turm wurde 1731 zerstört und erst 1762 neu aufgebaut. Der heutige Hochaltar stammt aus dem Jahr 1929. Im Jahr 1956 wurden die neugotischen Seitenaltäre entfernt und die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen. Die letzte Renovierung war 2002.

Das Theater am Bahnhof

befindet sich in der alten Güterhalle. Die Halle wurde 1916 zum Umschlag von Gebrauchsgütern zwischen Schienen und Straße gebaut. Als die Halle nicht mehr genutzt wurde, hat der Bürgermeister von Abensberg der Theatergruppe „Lampenfieber“ die Halle als feste Spielstätte angeboten. Nach zwei harten Baujahren für die Theaterbauer konnte 2008 die Eröffnung gefeiert werden. Es wird im Halbjahreswechsel ein Stück für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gespielt. Das Theater mit 100 Sitzplätzen wird liebevoll das „Hundert-Leute-Wohnzimmer“ genannt. Schade, wir haben kein Foto gemacht.

Das KunstHausAbensberg

wurde 2014 eröffnet. Auf 280 Quadratmetern über 23 Ebenen werden in zahlreichen Exponaten das Leben und Werk des Künstlers Friedensreich Hundertwasser dargestellt.

Auf dem Gelände der „Kuchlbauer’s Bierwelt“ wird Bier und Kunst in Einklang gebracht. Bei einer Führung kann man sich die Brauerei und das wohl letzte Bauwerk des berühmten Künstlers Hundertwasser ansehen. Auch der „Kuchlbauer Turm“ ist nach Entwürfen des Künstlers entstanden. Für Hundertwasser waren gerade Linien „etwas Gottloses“.

Der Eintritt mit Führung kostet € 13,50 inclusive einer Brauereiführung, einem Getränk und einer Breze. Während der gesamten Besichtigung ist fotografieren verboten.

Das Kirchdorf Arnhofen

ist ein Gemeindeteil von Abensberg. In dem kleinen Dorf wird noch überwiegend Landwirtschaft betrieben. Urkundlich erwähnt wird im Jahr 867 ein Ort namens „Arnhelmahova“, der Hof des Arnhelm. Bis Ende des 14. Jahrhundert gab es im Ort ein Geschlecht der „Arinhofer“. Im Jahr 1760 waren die Abensberger Karmeliter im Besitz von einem großen Teil von Arnhofen.

Feuersteinbergwerk

Von besonderer Bedeutung ist hier das jungsteinzeitliche Feuersteinbergberg. Hier bauten vor 7000 Jahren die Menschen der Steinzeit den begehrten Feuerstein -Silex genannt- und Hornstein ab. Forscher vermuten, daß das Bergwerk rund 1000 Jahre genutzt wurde. Das Feuersteinbergwerk ist eines der größten in Europa und zählt zu den bedeutendsten Bodendenkmälern in Bayern.

Der Feuerstein wurde zu Bohrern, Klingen und Pfeilspitzen verarbeitet. Er galt als der Stahl der Steinzeit. Wegen seiner guten Bearbeitungseigenschaften war der Feuerstein weit verbreitet. Es wird von einer „Feuersteinstraße“ gesprochen, die entlang der Flüsse Donau, Regen, Naab und Schwarzach führte. Transportiert wurde der Feuerstein vermutlich auf einem Einbaum. Einige Strecken sollen zu Fuß bis nach Prag bewältigt worden sein. Entdeckt wurde das Bergwerk in den 1980er Jahren.

Den Vogel- und Tierpark Abensberg

haben wir aufgrund des schlechten Wetters nicht besucht. Vielleicht klappt es anderes Mal.