Geschichte der Fallas

dem valencianischen Frühlingsfest

Nachdem wir seit einigen Jahren zur Zeit der Fallas im Umkreis von Valencia sind, haben wir schon einige Feste besucht, die von den Fallas-Vereinen veranstaltet wurden. Vor kurzem haben wir das Museo Fallero in Gandia besichtigt und sind von der Geschichte um die Fallas ganz begeistert.

Faller Museum

Im Eingangsbereich werden wir von diesen beiden Herren begrüßt.

Beim Zugang zum Museum ist an der Wand ein großer Plan von Gandia, auf dem man sehen kann, in welcher Straße der einzelnen Stadtteile eine Fallas-Figur aufgebaut wird.

Geschichte der Fallas

Mit einem Audioguide ausgestattet, tauchen wir in die Geschichte der Fallas, die bis zum 18. Jahrhundert zurückgeht, ein. Vermutet wird, dass Zimmerleute am Ende der kalten Jahreszeit ihre Holzgestelle von Lampen und Kerzen verbrannt haben, weil sie diese im Frühjahr nicht mehr benötigten. Die Zeit brachte es, dass der Termin für die Verbrennung (valencianisch: Cremà) auf den Tag des Heiligen Josef am 19. März gelegt wurde (ist in Spanien auch Vatertag). Der heilige Josef war Zimmermann und gilt in Spanien als Schutzpatron der Zimmerleute.

Im Laufe der Jahre wurden auf den Straßen auch Holzreste und alte Möbel verbrannt. Später hängte man bekleidete Strohpuppen vor ein Fenster oder lehnte sie auf Holzpodesten an die Hauswand, die dann vor Zuschauern verbrannt wurden.

Jahre später haben die Handwerker der jeweiligen Stadtviertel begonnen, für den 19. März Kunstwerke mit mehreren Figuren zu bauen. Im 20. Jahrhundert bestanden die Fallas aus großen Kisten mit drei oder vier, mit Stoff bekleideten Wachspuppen.

Foto von 1900 ?

Eine Nachbildung der Figuren aus dem 20. Jahrhundert ist im Museum in Gandia zu sehen.

Materialien einer Fallas

Später entdeckten Künstler Pappmaché als ideales Material die jedoch von Kunstfaserstoffen wegen ihrer größeren Stabilität und Wasserfestigkeit abgelöst wurde. Problem war hier, dass beim Verbrennen des Materials viele Giftstoffe frei wurden.

Aus den Puppen wurden nach und nach dreidimensionale Kunstwerke aus Holz, Gips und Pappe, die ein bestimmtes Thema aufgreifen.

Nicht selten arbeiten Künstler und Handwerker ein Jahr lang an den teilweise närrisch wirkenden Monumenten, die Sportler, nationale Größen und lokale Prominenz humorvoll glorifizieren oder verspotten. Jeder Stadtteil hat sein eigenes Motto.

Die Skulpturen sind heute haushohe Gebilde, die teils mehr als zehn Tonnen wiegen und über 100.000 Euro kosten können.

Es werden auch kleinere Kinderfalla gebaut, die Märchen oder Comics darstellen.

Die Plantà

Am 15. bzw. am 14. für die Kinder, wird die Plantà, die „Erhebung“ der Figureninstallation gefeiert. Das Aufstellen der Falla heisst Plantà al tombe, bei der eine Vielzahl von Falleros die Falla mit viel Muskelkraft und Aufwand anheben.

Die „Remate„, das Anbringen des höchsten Teils des Monuments am 15. März ist der Startschuss zu den Fallas. Bis zu diesem Datum müssen alle Figuren nachts um 24.00 Uhr fertig aufgebaut sein.

Am 16. März werden dieFiguren von einer Jury des Dachverbandes, die Junta Central Fallara, beurteilt. Sie gibt dann die Preisträger des Jahres bekannt und lüftet damit das Geheimnis um die beste Falla.

Ziel jedes Fallas-Vereins ist natürlich, bei dem Wettbewerb zu gewinnen, denn die Einzelfigur Ninot (Puppe auf valencianisch) des Gewinners und die Falla auf dem Rathausplatz werden nicht verbrannt, sondern im Museo Fallero ausgestellt.

Die Cremà

ist der krönende Abschluss der Fallas. Die tollen Monumente werden nur auf den Straßen gebaut, um in wenigen Stunden zwischen dem 19. und 20. März abgebrannt zu werden.

Die Falleras Mayores entzündet die Lunte und läutet damit die Cremà ein. Das Verbrennen der Kinder-Fallas beginnt um 22.00 Uhr, die Erwachsenen-Fallas wird ab 24.00 Uhr zu Asche. So sah die Escena (lustige Figurenkombination) vorher aus.

Die “Falleros“ verbrennen symbolisch alles, was unnötig, schlecht oder einfach nur überflüssig ist. Das spektakuläre Ereignis soll die Tradition erhalten, sowie das neue Fallas Jahr, das besser sein soll als das vergangene, einläuten.

Die Hitze ist enorm, der Qualm riesig. Die Feuerwehr hat jedoch alles im Griff.

Dem Feuer folgen die „Tränen der Falleros“, während die Regionalhymne des Maestro Serrano, bei der alle mitsingen, erklingt….

und damit beginnen schon die Fallas des nächsten Jahres – es sein denn, Corona verhindert es, wie 2020 geschehen.

Fallas in Valencia

In den Straßen von Valencia wird am frühen Abend des 19. März vor dem Verbrennen der Ninot die Feier des Feuers, die Cabalgata del Fuego, abgehalten.

Bei diesem Umzug sind die unterschiedlichsten Rituale der valencianischen Kultur zu sehen. Ein buntes, lautes Ereignis mit Festwagen, kostümierten Menschen, Böllern, Schwarzpulver, Straßenkünstlern und Musik.

Fallas-Vereine

Der treibende Motor der Fallas sind die Anwohner (Falleros und Falleras) eines Stadtteils. Sie bilden einen Verein, die Commission Falleras allgemein als Fallas bezeichnet. Der Verein ist für die Festlichkeiten in dem Vierteln zuständig, in dem sie leben.

Falla: bezieht sich sowohl auf das Komitee (Gruppe von Falleros), das die Monumente baut, als auch auf die großen und kleinen Skulpturen.

Wichtig ist auch, dass die Tradition des Festes von Generation zu Generation weitergegeben wird. So versteht es sich von selbst, dass jeder Verein eine Erwachsenen- und eine Kinder-Gruppe hat.

Vertreten wird der Fallas-Verein von einem Präsidenten, der jährlich von den Mitgliedern des Vereins gewählt wird.

Das Llibret

Die Falleros und Falleras, sorgen für die Durchführbarkeit des Festes, das sie finanziell komplett abdecken und schreiben ein Buch, in dem die Arbeit des Jahres festgehalten wird.

Im Llibret wird auch das Thema der Monumente erläutert.

Die Casal Faller

ist das Hauptquartier von jedem Verein. Jedes Mitglied vom Verein entrichtet einen Jahresbeitrag. Das ganze Jahr über beteiligen sie sich an den Festvorbereitungen z.B. für Umzüge beim Karneval, Wettbewerbe und Tombolas, um Geld für die Fallas zu sammeln.

Sind bei Veranstaltungen die Casals zu klein, werden große Festzelte (Carpas) aufgestellt.

Die große Mehrheit der Vereine sind in der Junta Central Fallera vereint, eine zentrale Stelle, welche die gemeinsamen Veranstaltungen der verschiedenen Vereine koordiniert.

Fallera Mayor

Von besonderer Bedeutung für jeden Verein ist die Wahl der Fallera Mayor und der Fallera Mayor Infantil. Die Fallera Mayor ist nicht nur die Königin des Festes sondern hat eine sehr hohe Bedeutung im Leben der Stadt, da sie bei den wichtigsten Ereignissen Laufe des Jahres präsent sein muss. Die meisten Frauen und Mädchen wünschen sich diesen Titel.

Die Wahl findet bereits im Oktober oder November statt und ist sehr aufwändig. Im ersten Teil stellt jeder Verein eine Kandidatin (meist die Fallera Mayor des Vereins im Vorjahr) und bildet eine Jury, die aus vielen Bewerberinnen die Finalistinnen auswählt. Nach der Vorauswahl werden die Finalistinnen in einer zweiten Phase bei verschiedenen Ereignissen beobachtet. Am Ende der zweiten Phase werden 13 Frauen von der Jury ausgewählt.

Wahl der Fallara Mayor

Eine dritte Jury, die von den Vorständen der Vereine (unten im Bild) gewählt wurde,

wählt aus diesen 13 Kandidatinnen die Fallera Mayor aus. Die anderen 12 Damen sind automatisch Teil der Corte de Honor, die Ehren-Begleiterinnen, die zusammen mit dem Fallas-Bürgermeister das Ehrengericht – Ehrenhof – bilden.

In einer Vitrine im Fallas Museum sind die äußerst aufwändigen und wunderschönen, meist sehr teuren valencianischen Trachten zu sehen.

Jede Fallera Mayor, natürlich auch die Fallera Mayor Infantil, sucht sich die Farben und Muster für das Kleid selbst aus.

Nach diesen Wünschen werden dann die schweren, individuell bestickten Stoffe hergestellt. Aus dem schweren Stoff nähen Schneiderinnen, manche auch in Handarbeit, Röcke und Oberteile, die dann bis zu 30.000,00 Euro kosten können (hier die Falleras Infantil de Valencia von 2018). Je nach Region herrscht rot, blau oder grün vor.

Der Haarschmuck

Die in der Vitrine im Bild unten ausgestellten Stücke werden für die meisterhaften Frisuren benötigt. Die nach Fallera-Muster geflochten Zöpfe werden mit dem Kamm, der Peineta sowie Klammern und Spangen befestigt.

Viele tragen einen Schleier, den Mantilla. Der weisse Schleier steht für die Jungfräulichkeit, der schwarze ist verheirateten Frauen vorbehalten.

Feine, handgestickte Baumwollstrümpfe mit Mustern oder Zöpfen gehören ebenso zur Tracht wie der Schmuck, der am Ausschnitt des Kleides festgesteckt wird und die passenden Ohrringe. Sehr wichtig ist für die meist sehr hübschen Falleras Mayor, ein perfekt geschminktes Gesicht.

Tradition bei Anziehen der Fallara Mayor ist, daß nur die Mutter oder Oma behilflich sein dürfen. Das Ritual wird mit dem Anziehen von Strumpfhosen oder Kniestrümpfen begonnen. Darüber kommt eine Pololo, eine Unterwäsche bestehend aus einem, aus Leinen oder Baumwolle gefertigten Kurzarmhemd mit Stickereien, Schleifchen und eine dazu passende, knielange Hose.

Über die Pololo wird ein Reifrock, der Ahuecador, angezogen. Er gibt dem Kleid Volumen. Der Reifrock muss stabil sein, denn der Rock der über ihm getragen wird, wiegt zwischen fünf und zehn Kilogramm.

Auch er ist aus Leinen oder Baumwolle und schön bestickt. An dem Unterrock ist eine gestickte Tasche für eine Geldbörse oder … angenäht. Der Unterrock soll weit abstehen und im Saum abgerundet sein. Dabei zählt: je weiter desto besser. Erst jetzt kommt das Kleid mit einem langärmligen Oberteil, denn am Tag des Blumenopfers, der Ofrende de Flores darf nur mit langen Ärmeln am Umzug teilgenommen werden.

Die sehr hübsche Fallera Mayor de Gandia und die Fallera Mayor de Gandia Infantil tragen am Oberteil einen gehäkelten oder geklöppelten Spitzenbesatz mit der dazugehörigen Schürze. Nicht zu vergessen sind die immer zum Kleid passenden, bestickten Schuhe.

Der Falleros

trägt die traditionelle valencianische Herrenbekleidung, den Saragüell, der im muslimischen Andalusien bereits im 10. Jahrhundert unter dem Namen Sarawil zu finden ist. Den Saragüell trägt man direkt auf der Haut. Der Stoff dieser Kleidung besteht an Arbeitstagen aus Segeltuch und an Feiertagen wird ein zweiter Woll- oder Seiden-Slip darüber getragen.

auf dem Kopf trägt er einen Mocador de Cap

Die Jupeti-Weste trägt man über dem Hemd.

Weiteres Utensil ist die Faixa (Schal) sowie Espardenyes, Schuhe aus der bäuerlichen Volkskultur katalanischer Länder. Die Manta (Decke) sowie die Mocado (das Tuch das am Kopf gebunden wird) sind für die Feiertage reich bestickt.

Der Torrenti

ist der weitaus kostspieligere Anzug. Beim einem Torrenti liegt die Hose eng am Bein. Vollständig wird der Anzug mit einer Weste, dem Chopeti. Er wird aus hochwertigem Tuch oder Samt massgeschneidert.

Auf dem Kopf trägt der Mann zum Saragüell eine Mocador de Cap, eine Cófia oder eine gehäkelte Mütze. Zum Torrenti wird ein Cossiol (ähnlich einem Sombrero) oder ein Rodina (Hut mit drei aufgenähten Bommeln) getragen.

Der junge Man trägt sehr stolz einen Saragüell

den es auch für die ganz Kleinen gibt.

Auch Babys sind bei jedem Umzug dabei. Sie werden von Mama oder Papa getragen und schlafen, trotz großem Lärm, auf ihrem Arm ein.

Die Falleras Mayor und Falleras Mayor Infantil tragen bei den Umzügen wunderschöne, farbenprächtige Blumensträusse. Am Ende eines Umzugs spenden die Falleras die Blumensträuße.

Nun komme ich zum Ablauf der Festwochen bei einer Fallas

Die La Cridá

am 1. März ist der offizielle Auftakt für die Fallas.

Bereits am Morgen findet ein Gottesdienst statt. Danach macht sich eine Gruppe auf, um die Nachbarn bereits in den Morgenstunden mit Knallkörpern zu wecken. Das ist die Despertà, die ich nachfolgend noch näher beschreiben werde. Im Anschluss gibt es für alle Teilnehmer ein Falleros-Frühstück.

Mittags folgen am Plaza del Ayuntamiento (Platz vor dem Rathaus) Musikeinlagen mit verschiedenen Bands. Um 14.00 Uhr gibt es eine Mascletà, die ich auch extra beschreiben werde. Ab 20.00 Uhr ist die Eröffnungsfeier mit der Verlesung einer bürgerlichen Bekanntmachung durch die Falleras Mayores – Königin. Bei der Eröffnungsfeier wird symbolisch der Schlüssel vom Bürgermeister an die Fallera Mayor übergeben. Danach folgt natürlich ein Feuerwerk.

Die Mascletá

entstammt dem katalanischen Wort masclet, das soviel wie kraftvoll, männlich bedeutet und ist die traditionelle Form eines Tagfeuerwerks. Sie findet täglich vom 1. bis 19. März um 14.00 Uhr am Plaza del Ayuntamiento statt und beginnt, wenn die Fallera Mayor den klassischen Spruch Senyor pirótecnic pot començar la mascletà (Herr Feuerwerksmeister, die Knallkörpershow kann beginnen) verlauten lässt.

Eine Mascletá besteht aus 4 Teilen, dem Start mit akustischen und visuellen Effekten, dem Körper, dem zentralen Teil der Mascletá, beim den die Identität und Lautstärke steigt, dem Terratrèmol (Erdbeben), bei dem die mächtigsten Kracher im Gleichklang platzen und die Flugshow, einem farbigen Luftfeuerwerk.

Ziel einer Mascletá ist die Erzeugung von Rhythmen durch die Zündung von unterschiedlichen Knallkörpern Tracas (Knallketten), Truenos, Blitzknallbombetten und Blitzknallbomben in relativ schneller, geplanter Folge.

Mascletás können aus an Leinen aufgehängten und mit gedeckter Stoppine verbundenen Knallkörpern (Bodenfeuerwerk), aus Höhenfeuerwerk oder aus einer Kombination von Boden- und Höhenfeuerwerk bestehen.

Die valencianische Mascletá beginnt mit einzelnen Salutschlägen. Dazu gehören Bombetten, Bomben, Feuertöpfe und römische Lichter. An Seilen hängen Truenos die anschliessend angezündet werden.

Die Abbrennfrequenz und Größe der Truenos steigt über die Minuten lang dauernde Mascletá stetig an, oft unterstützt von Höhensaluts und Pfeifen, um in einem fulminanten Finale „Erdbeben“ zu enden, welches oft durch zahlreiche schwere Schläge in der Luft abgeschlossen wird.

Der ganze Bereich des Geschehens ist natürlich abgesperrt und kann nur vom Feuerwerksmeister betreten werden.

Knallklangbilder

Historisch entwickelte sich die Mascletá aus der engraellat vorhergehender Jahrhunderte. Bei einer engraellat werden canterellas (Schmiede- oder Guß-Eisenböller) verschiedener Kaliber, die unterschiedliche Knallklangbilder erzeugen, in einer genau bestimmten Reihenfolge abgefeuert. Die einzelnen Sequenzen haben definierte mystische Bedeutungen und die engraellat als Ganzes einen mystisch-religiösen Hintergrund. Die „Kulturvereinigung AMIGOS DE LA POLVORA“ pflegt heute noch diese Tradition.

Man beachte: Bei einer Mascletá verballert man täglich 120 kg Schiesspulver. Sie erzeugt einen Lärm mit 120 Dezibel und einen riesigen Qualm.

Es ist ein unvergessliches, sehr beeindruckendes Erlebnis. „Was wohl Greta dazu sagt?“

Despertà

plant das Fallas Komitee heimlich in der letzten Woche der Fallas. Morgens um 8.00 Uhr treffen sich die Falleros (egal ob sie geschlafen haben oder nicht), um die Nachbarschaft mit Böllern, in manchen Fällen auch mit Musikkapellen, aufzuwecken.

Alle sollen die Fallas nämlich schon vom frühen Morgen an geniessen. Bei einer Despertàs werden sogenannte „Trons de bac“ auf den Boden geworfen, die dann explodieren.

Die Falleras Mayores verteilt Buñuelos (Krapfen).

Der Teig eines Buñuelos besteht aus Mehl, Zucker und Butter. Den Teig dreht man zu Kringeln, die in der Friteuse ausgebacken werden. Vor dem Verzehr taucht man ihn in heisse Schokolade. Sie werden normal als Frühstück, aber bei den Fallas rund um die Uhr gegessen. Es gibt auch Bunyols de calabassa – Kürbiskrapfen.

Karneval

spielt auch eine große Rolle bei den Fallas-Vereinen.

Am Vormittag des 15.02.2020 gab es viel Trubel im Naturpark Pego-Marjal. Der Beginn des Karnevals wird am Rio Bullent mit einem selbstgebautem Floss eingeläutet.

Man beachte: der Grill auf dem Floss hat tatsächlich geglüht.

Viele spanische Familien, vom Kleinkind bis zur Oma/Opa, bringen Essen und Getränke mit und feuern die Leute im Fluss an.

Paella-Wettbewerb

ist auch ein Brauch zum Auftakt der Fallas. Dieses große Spektakel haben wir am 15.02.2020 nachmittags in Oliva erlebt. Das international berühmte Gericht wird auf der Straße über einem, seinerzeit Holzfeuer, heute Gasgrill zubereitet.

Jeder Falleros hat natürlich sein eigenes Rezept damit die Paella seines Vereins auch die Beste wird.

Alle Mitglieder eines Vereins essen die Paella an den, von den Falleras eindeckten Tischen gemeinsam. Traditionell gibt es noch Käse und Brot.

Die „Kochplätze“ werden einfach verlassen, denn Essen und das gesellige Beisammensein haben Vorrang.

Den Karneval Festumzug

organisieren mehrere Fallas-Vereine die am Umzug teilnehmen.

Aus einem genauen Zeitplan ist ersichtlich, wann eine Fallas-Gruppe mit dem Marsch beginnt. Er wird immer von den Falleras Mayores und Falleras Mayores Infantil mit dem Ehrenhof angeführt. Danach folgen die Falleros und eine Musikgruppe sowie maskierte Mitglieder des jeweiligen Fallas-Vereins mit toll geschmückten Festwagen. Jeder Fallas-Verein hat ein eigenes Motto.

Der Umzug hat um 16.30 Uhr begonnen, wie man unschwer erkennen kann, ist es bereits dunkel und unsere Kamera versagt. Schade, es sah sehr toll aus.

Um 21.00 verlassen wir das Fest. Unvorstellbar, es ist noch kein Ende in Sicht.

Ofrena de Flors

ist eine Blumenparade, die jedes Jahr vom 17. auf den 18. März zu Ehren der Jungfrau Desamparados, der Heiligen der Schutzlosen stattfindet. Die Falleros haben ihrer Schutzpatronin den Kosenamen „La Geperudeta“ oder „La Maredeueta“ gegeben. Geperudeta bezieht sich auf die gebeugte Haltung der Jungfrau.

Die Parade, an der alle Fallas-Vereine der Stadt teilnehmen, beginnt am Casal (Vereinshaus) des jeweiligen Vereins. Sie gehen in ihren typischen Trachten, begleitet von einer Musikkapelle, zur Jungfrau.

Beginn ist am Nachmittag des 17. und geht bis spät in die Nacht. Damit ein geregelter Ablauf möglich ist, erhält jeder Verein eine Nummer und ebenso ist die Farbe der Blumen festgelegt.

Die Frauen und Mädchen tragen wieder ihre wunderschönen Kleider aus Brokat und Seide, die Haare sind kunstvoll zur klassischen Schnecken-Frisur hochgesteckt. Die Männer und Buben sind mit den traditionellen Anzügen gekleidet. Wie bei jedem wichtigen Fest, sind alle, vom Baby bis zu den Senioren in Tracht gekleidet.

Die Opfergabe zu Ehren der Jungfrau Desamparados wird seit 1945 zu bestimmten Regeln durchgeführt. Dabei wird der letzte Strauß am 17. März von der Fallera Mayor an die Jungfrau überbracht.

Es ist ein sehr emotionaler Akt, wenn eine Familie den Strauß übergibt, damit die wunderschöne Figur entstehen kann.

Das Holzgestell bildet die Schutzheilige ab. Der Strauß wird bei einem Vorstand des Fallas Vereins abgegeben, der ihn weiterreicht bis er bei dem Mann angelangt ist, der ihn in das Holzgestell steckt.

Nit del Foc

ist die Nacht des Feuers und läutet das Finale der Fallas mit der abschliessenden Crema ein. Es ist, wie kann es anders sein, ein gigantisches Feuerspektakel.

Musikkapellen

Manche Musikgruppen spielen mit traditionellen Instrumenten. Ein Tabalet, ähnelt einer Trommel und die Dolçaina sieht einer Flöte ähnlich. Diese Töne klingen für Laienohren leicht schrill.

Oft begleitet ein Umzug der Falleros eine Banda, eine Musikkapelle mit Trommeln und Blasinstrumenten.

Dies war ein „kleiner“ Einblick in eine der regionalen Traditionen von Spanien, bei der die Familie und der Zusammenhalt von Menschen mit gleichen Interessen von großer Bedeutung ist. Bei diesen Festen ist die ganze Stadt aktiv oder passiv auf den Beinen.